Stadtgeschichte

Oppenau, das urkundlich erstmals 1070 erwähnt wurde, ist aus zwei Siedlungen entstanden. Die Urzelle lag im Gebiet des heutigen Gasthauses „Linde“ und des Friedhofshügels, wo sich im 12. und 13. Jahrhundert im offenen Talbecken der Rench um die Kapelle und Gerichtsstätte die dörfliche Siedlung Noppenouwe gebildet hatte. Um 1300 gründete das Kloster Allerheiligen die Stadt und Burg Friedberg. Diese städtische Siedlung, das heutige Oberstädtchen, übernahm aber bald auch den Talnamen „Oppenau“.
 
Die wirtschaftliche Ursache der Stadtgründung war der Straßenverkehr über den Kniebispass; denn unmittelbar hinter der Stadt beginnt die Oppenauer Steige, welche die kürzeste Verbindung zwischen Straßburg und Stuttgart ist. In Oppenau musste Vorspann genommen werden. Es entstanden mehrere Herbergen und Gastwirtschaften, Handelsleute ließen sich nieder.
 
1615 brannte die Stadt vollständig nieder und wurde nach dem Plan des württembergischen Baumeisters Heinrich Schickhardt – die Herrschaft war 1604 – 1664 an den Herzog von Württemberg verpfändet – wieder aufgebaut. Die Häuser stehen nach schwäbischer Art mit der Giebelfront an der Straße.
 
Von den beiden Stadttoren steht noch das obere (Schwaben-)Tor, das Namen und Wappen des Bischofs von Rohan trägt und 1782 im Zuge der Stadterweiterung um 50 m hinausgerückt wurde. Zum 01.07.1974 erfolgte im Zusammenhang mit der Gemeindereform die freiwillige Eingliederung der früheren „Kirchspielsgemeinden“ Ibach, Lierbach, Maisach und Ramsbach in die Stadt Oppenau.